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Es geht wieder

Und wieder eine Auferstehung

Knapp vier Wochen liegt der letzte Schmerzschub zurück. Und seit heute kann ich nun, abgesehen von meinem WalkAide (elektronischer Fussheber am linken Bein) wieder ohne Hilfsmittel wie Stöcke und Rollator gehen. Jedesmal wieder ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

Auch wenn das Gehen wieder geht, ist jeder Schritt eine große Anstrengung. Denn anders als ein gesunder Mensch muss ich zunächst mit dem Kopf gehen um danach mit meinen Beinen gehen zu können. Dass heisst, bevor ich einen Schritt machen kann, muss mein Kopf ganz bewusst jeden einzelnen Schritt denken: linkes Bein heben, nach vorn setzen.

Dieser Gedankenprozess läuft in den schmerzfreundlichen Phasen beinah unbewusst ab. Während und nach den Schmerzphasen jedoch muss ich das in fast zehn Jahren gelernte Gehprogramm wieder ganz bewusst abrufen.

Zehn Meter gehen - so anstrengend wie ein Marathon

Als gesunder Mensch zu gehen ist eine Selbstverständlichkeit, über die man sich nie Gedanken macht solange alles normal funktioniert. Seitdem bei mir aufgrund der verschiedenen Unfallverletzungen viele Jahre gar nichts mehr gegangen ist, weiss ich jeden einzelnen Schritt zu schätzen. Und sei er auch noch so anstrengend. Heute empfinde ich mich als reich beschenkt, wenn ich mich in meiner Wohnung halbwegs gut vorwärts bewegen kann, auf meinen Beinen von einem Raum in den anderen gehen kann.

 

Es gab Zeiten, in denen ich mich in der Wohnung auf einem Möbelroller vorwärts "bewegt" habe. Jahrelang konnte ich meine Wohnung nicht verlassen. Einige Jahre davon nicht einmal mein Bett.

 

Artikelbild: ©Fotalia.com
Bildbearbeitung: Katrin

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